Die Frage “Metalldach oder Ziegeldach?” stellen sich viele Hausbesitzer bei der Planung einer neuen Dacheindeckung. Traditionell dominieren in Mitteleuropa Ziegeldächer aus Ton oder Betondachsteine das Bild. Doch Metalldächer haben in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen – nicht ohne Grund gelten sie als “Dacheindeckung der Zukunft”. In diesem Vergleich beleuchten wir die Unterschiede, Vor- und Nachteile beider Dacharten und geben Ihnen eine Expertenempfehlung, welches Material für Ihr Bauvorhaben optimal ist.
Dacheindeckung aus Ziegeln: Ziegel werden aus gebranntem Ton (Tondachziegel) oder Beton (Dachsteine) hergestellt. Sie werden einzeln, in überlappender Anordnung auf Dachlatten gehängt. Optisch zeichnen sie sich durch die klassische, gerundete Wellenform oder Flachziegel-Form aus, meist in Naturrot, Braun oder Anthrazit. Ziegeldächer gelten als traditionell und fügen sich besonders in klassische Architekturen harmonisch ein. Dachsteine aus Beton ähneln Tonziegeln, sind jedoch schwerer und neigen etwas schneller zu Algenbewuchs.
Metalldach-Eindeckung: Unter Metalldächern versteht man Dächer, die mit großflächigen Blechen oder Modulplatten aus Metall gedeckt sind – z.B. Stahl, Aluminium, Zink oder Kupfer. Es gibt verschiedene Ausführungen: Metalldachpfannen imitieren die Optik von Ziegeln (profilierte Stahlbleche in Ziegelform), Stehfalzpaneele ergeben ein modernes Bild mit schmalen längs laufenden Falzen. Auch Trapezbleche (mit trapezförmigen Sicken) sind verbreitet, vor allem im Industrie- und Hallenbau. Farblich sind nahezu alle Töne möglich durch Einbrennlackierungen. Ein Metalldach kann somit sowohl ziegelrot wie ein Ziegeldach, als auch völlig individuell (bspw. in Blau oder Grün) gestaltet sein. Moderne Metalldachpfannen imitieren Ziegel so gut, dass man aus der Ferne oft keinen Unterschied sieht.
Fazit Material/Optik: Wer die klassische Dachoptik liebt, muss mit einem Metalldach keine Abstriche machen – Dachpfannenprofile aus Metall bieten Ziegeloptik in vielen Farben. Für avantgardistische Architektur hingegen eignen sich Stehfalz-Metalldächer, die mit ihrer puristischen Optik Akzente setzen. Ziegel sind optisch traditionell und werden regional teils vorgeschrieben (Bebauungsplan beachten!).
Viele Bauherren entscheiden sich noch für Ziegel, weil ihnen die Vorteile moderner Metalldächer nicht bewusst sind. Hier die wichtigsten Pluspunkte von Blechdächern:
Geringerer Montageaufwand: Ein Metalldach ist schneller verlegt. Dachbleche decken große Flächen ab, während Ziegel einzeln verlegt werden müssen. Gerade bei komplexen Dächern spart dies enorm Zeit und Arbeitskosten. Ein Ziegeldach erfordert zudem umfassende Zimmermannsarbeiten (Lattung, Unterspannung), wohingegen Metalldächer oft mit weniger Unterkonstruktion auskommen.
Leichtgewicht: Metalldächer haben ein niedriges Eigengewicht – Stahlblech wiegt ca. 5–7 kg/m², Aluminium noch weniger. Ziegeldächer bringen dagegen 40–60 kg/m² auf die Waage. Das geringere Gewicht eines Blechdachs entlastet den Dachstuhl erheblich. Bei älteren Häusern, wo die Statik neue schwere Ziegel nicht tragen könnte, ist ein Metalldach oft die einzige Option, ohne den Dachstuhl zu verstärken.
Weniger Wartung, kein Moos: Auf Metall setzt sich kein Moos an – die glatte Oberfläche lässt Bewuchs kaum anhaften. Ziegeldächer müssen dagegen im Laufe der Jahrzehnte von Moos befreit werden, da sonst Feuchtigkeit gehalten wird und die Ziegel beschädigt werden. Außerdem können einzelne Ziegel unter Frost springen oder Risse bekommen, was Ausbesserungen nötig macht. Metalldächer sind nahezu wartungsfrei und bleiben über Jahre hinweg dicht und sauber.
Vielfältige Formen & Farben: Metalldachsysteme gibt es in zahlreichen Profilierungen – von klassischer Dachpfanne bis Schindel-Optik oder Flachdachpaneel. Auch farblich besteht praktisch freie Wahl, inkl. ungewöhnlicher Farben (blau, silber, grün) oder sogar Metalldächer mit Rost-Patina-Look für Industrial-Style. Ziegeldächer bieten hier weit weniger Auswahl: In der Regel rot, schwarz, braun Töne; Formvarianten sind auf einige Ziegelmodelle beschränkt.
Keine Feuchtigkeitsaufnahme: Tonziegel sind diffusionsoffen, saugen aber auch etwas Wasser auf. Bei Frost können schlecht gebrannte Ziegel platzen. Metall dagegen nimmt keinerlei Feuchtigkeit auf – es bleibt formstabil bei jedem Wetter. Zudem sind Metalldächer bei korrektem Aufbau absolut wasserdicht (Regen läuft direkt ins Dachrinnen-System).
Nachhaltigkeit: Metall ist recycelbar. Am Ende der Nutzungsdauer kann ein Metalldach fast vollständig dem Recycling zugeführt werden. Ziegel bestehen zwar aus Naturton, aber alte Ziegel landen häufig auf Deponien, da eine Wiederverwertung schwierig ist. Außerdem ermöglichen leichte Blechdächer oft, alte Dachstühle weiterzunutzen statt sie abzureißen – das schont Ressourcen.
Natürlich haben Metalldächer nicht nur Vorteile. Manche oft genannten “Nachteile” sind jedoch überwiegend Vorurteile, für die es heute gute Lösungen gibt:
Schallschutz: Ohne Dämmung ist ein Blechdach lauter bei Regen. Aber mit richtiger Unterkonstruktion (z.B. Dämmung, Schalldämmstreifen) lässt sich das Geräuschniveau deutlich senken. Neubauten mit Metalldach erfüllen die Schallschutzanforderungen problemlos.
Wärmedämmung: Metall hat kaum Eigenwärmedämmung (im Gegensatz zu Ton, der minimal isoliert). Deshalb muss beim Metalldach die Wärmedämmung vollständig durch Unterdach/Dämmstoffe erfolgen. Das ist technisch kein Problem – eine ausreichend gedämmte Ebene unter dem Blech sorgt für ein ebenso energieeffizientes Dach wie bei Ziegel. Wichtig: Hinterlüftung einplanen, um Hitzestau unter dem Metall zu vermeiden.
Kondenswasser: Bei falschem Aufbau kann sich an der Blechunterseite Kondenswasser bilden, das nicht diffundieren kann. Doch Abhilfe schafft eine Antikondens-Vliesbeschichtung (z.B. Dripstop) oder eine belüftete Unterkonstruktion mit Luftschicht. So wird anfallende Feuchtigkeit aufgefangen bzw. abgeführt und Schimmelbildung verhindert.
Temperaturdehnung: Metalle dehnen sich bei Hitze aus. Bei großen Blechen muss man daher auf Gleitbefestigungen und Dehnfugen achten (Dilatationsspalten von ~1 cm einplanen)
. Moderne Paneele sind allerdings so konzipiert, dass normale Temperaturdehnungen keine Probleme verursachen. Ziegeldächer haben diese Thematik nicht, da viele kleine Elemente Bewegungen aufnehmen. Insgesamt schneiden Metalldächer in vielen Kategorien sehr gut ab, insbesondere was Montage, Gewicht und Wartung angeht
. Doch wie sieht es mit den Ziegeln aus?
Ziegeldächer haben ihre Stärken vor allem in Schallschutz und traditioneller Ästhetik:
Guter Schallschutz: Die Masse der Ziegel dämpft Geräusche. Gerade bei starkem Regen oder Hagel sind Ziegeldächer im Inneren leiser als ein dünnes Blechdach ohne Dämmung. Für Ruhe im Dachgeschoss sorgen hier also schon die Ziegel an sich. (Dennoch: ein gedämmtes Metalldach kann ähnlich leise sein.) Wärmespeicherfähigkeit: Tonziegel heizen sich in der Sonne weniger stark auf als Metall und kühlen langsamer ab. Sie haben eine gewisse Dämmwirkung. Im Sommer bleibt der Dachraum unter Ziegeln tendenziell etwas kühler, da die Hitze nicht so schnell durchschlägt. (Metall braucht hier guten Wärmeschutz von unten, um Gleichstand zu erzielen.)
Diffusionsoffen: Ein Ziegeldach ist in der Regel diffusionsoffen, d.h. Feuchtigkeit aus dem Dachraum kann durch die Fugen und das Material nach außen entweichen. Dadurch verringert sich das Risiko von Feuchtigkeitsproblemen im Dachaufbau. Metall ist dagegen absolut dicht – hier muss Feuchtigkeit durch Lüftungsspalten abgeführt werden.
Begehbarkeit: Ziegeldächer kann man – bei entsprechender Dachlattenausbildung – meist problemlos begehen (zumindest die Last auf mehrere Ziegel verteilen), ohne das Material zu beschädigen. Metalldächer erfordern etwas mehr Vorsicht: Dünne Bleche können Verformungen zeigen, wenn man ungeschickt auftritt. Mit Laufstegen oder bei stabilen Stehfalz-Profilen ist aber auch ein Metalldach begehbar.
Langlebigkeit: Gute Tonziegel haben eine sehr hohe Lebensdauer von 50–80 Jahren oder mehr. Sie sind farbecht (kein Ausbleichen, da durchgefärbt) und sehr UV-beständig. Viele historische Gebäude haben jahrzehntealte Ziegeldächer. Allerdings: Das Umfeld muss stimmen (kein saurer Regen, regelmäßige Wartung). Metalldächer erreichen heute ~50 Jahre, Ziegel können noch länger halten, sofern keine äußeren Einflüsse sie schädigen.
Tradition & Ästhetik: Für Liebhaber des klassischen Looks ist der echte Ziegel oft “das Original”. Besonders bei historischen oder sehr ländlich-traditionellen Gebäuden möchte man evtl. keine Metalloptik. Ziegel wirken natürlich, jeder etwas unterschiedlich gebrannt – das gibt ein lebendiges Dachbild. Allerdings: Wie erwähnt, es gibt Metalldachpfannen, die optisch kaum mehr zu unterscheiden sind von Ziegeln.
Nachteile der Ziegeldächer im Vergleich haben wir bereits angerissen: hoher Montageaufwand, hohes Gewicht, begrenzte Farbwahl, Wartungsbedarf (Moos entfernen, gebrochene Ziegel tauschen), aufwendige Wasserdichtung an Anschlüssen etc..
Pauschal lässt sich sagen: Ziegeldächer und einfache Metalldächer liegen kostenmäßig nah beieinander. Die Materialkosten für Standard-Tondachziegel starten bei etwa 20–30 € pro m², hochwertige Glasurziegel können teurer sein. Metalldachpfannen aus Stahl bewegen sich ebenfalls in diesem Bereich (ca. 15–30 €/m² je nach Beschichtung). Einfaches Trapezblech ist mit ~10–20 €/m² sogar günstiger, während exklusive Metalle (Kupfer, Titanzink) deutlich teurer sind (bis 100 €/m²).
Bei den Montagekosten kann das Metalldach punkten: Durch die schnellere Verlegung fallen weniger Arbeitsstunden an. Ein Ziegeldach braucht mehr Zeit und u.U. einen stärkeren Dachstuhl (Mehrkosten für Material & Statik). Auf der anderen Seite sind Dachdecker mit Ziegeln sehr vertraut, während für spezielle Metalldächer manchmal höhere Fachkenntnis nötig ist, was sich im Stundenlohn niederschlagen kann.
Insgesamt ergibt eine Beispielrechnung oft ähnliche Gesamtkosten. Schätzungen zufolge liegen die Kosten für ein neues Dach (inkl. Material, Lattung, Dämmung, Arbeitszeit) typisch bei 200–300 € pro m² – unabhängig ob Ziegel oder Metall, da viele Faktoren einfließen. Im Einzelfall kann ein Metalldach etwas günstiger sein, vor allem wenn es ein einfaches Profilblech ist und der Dachaufbau simpel gehalten werden kann.
Wichtig ist, die Lebenszykluskosten zu betrachten: Metalldächer verursachen später weniger Wartungskosten. Ziegel muss man evtl. reinigen, einzelne austauschen oder nach 40–50 Jahren neu decken. Insofern kann das Metalldach auf lange Sicht ökonomischer sein, selbst wenn die Anschaffung gleichauf oder etwas höher liegt.
Die Entscheidung Metalldach vs. Ziegeldach hängt von Ihrem individuellen Projekt ab:
Altbau-Sanierung / schwacher Dachstuhl: Hier empfiehlt sich fast immer ein Metalldach, weil das geringe Gewicht entscheidend ist. Viele alte Dachstühle würden moderne schwere Ziegel nicht tragen können. Mit Metall sparen Sie die Kosten einer Dachstuhlverstärkung. Zudem sind Metalldächer ideal, wenn die Dachneigung gering ist – Blechprofile dichtet man auch flachneigende Dächer gut ab, während Ziegel mind. ~20° brauchen, um dicht zu bleiben.
Neubau in Ziegel-Umgebung: In Wohngebieten mit vorherrschenden Ziegeldächern kann ein Ziegeldach die ortsübliche Optik wahren. Wenn Bebauungspläne bestimmte Materialien vorschreiben, muss man sich ggf. an Ziegel halten. Jedoch gibt es hier die Alternative Metalldachpfanne in Ziegeloptik – viele Gemeinden akzeptieren diese, da das Erscheinungsbild sehr ähnlich ist. So kombiniert man die Optik der Nachbarschaft mit den technischen Vorteilen des Metalls.
Moderner Entwurf / Architektenhaus: Für kubische oder ausgefallene Architektur sind Stehfalz-Metalldächer oft die erste Wahl. Sie ermöglichen ein puristisches Design, passen zu Glas- und Beton-Elementen und können auch für Wandverkleidungen genutzt werden. Ziegel wirken hier mitunter fehl am Platz. Zudem erlauben Metalleindeckungen auch ungewöhnliche Dachformen (z.B. runde Dächer oder Kuppeln), wo man Ziegel nicht einsetzen kann
.
Budgetprojekt / Gartenhaus: Wenn es günstig sein muss, kann ein einfaches Trapezblechdach die preiswerteste Lösung sein. Für Nebengebäude, Carports oder Gartenhäuser sind Blechdächer meist günstiger und schneller montiert als Ziegel.
Schallsensibilität: Liegen Schlafräume direkt unterm Dach und man ist sehr geräuschempfindlich, könnte ein Ziegeldach leichte Vorteile beim Schallschutz bieten. Allerdings lässt sich, wie erwähnt, auch ein Metalldach entsprechend dämmen. Notfalls tut es ein doppelter Gipskarton-Innenausbau als Schallschutzmaßnahme. Dieses Kriterium sollte also nicht allein ausschlaggebend sein.
Unser Fazit: In Bezug auf Montageaufwand und Kosten sind Metalldächer oft klar im Vorteil. Das niedrige Gewicht und die Gestaltungsvielfalt sprechen ebenfalls für Metalldächer – gerade bei Sanierungen oder individuellen Designs. Ziegel haben ihren festen Platz dank Langlebigkeit und traditioneller Optik, sind aber teils teurer in Einbau und Folgekosten.
Am besten lassen Sie Ihr konkretes Bauvorhaben von einem Experten einschätzen. Jedes Dach ist anders – Dachform, Neigung, gewünschtes Aussehen, Budget und örtliche Vorgaben beeinflussen die Wahl.
Experten-Beratung: Nutzen Sie unseren kostenlosen Beratungsservice, um herauszufinden, welche Dacheindeckung für Sie ideal ist. Wir kennen sowohl Ziegel- als auch Metalllösungen und können neutral bewerten, was zu Ihrem Haus passt. Oft liefern wir Vergleichsangebote: Sie erhalten ein Angebot für ein Ziegeldach und ein Metalldach – so sehen Sie schwarz auf weiß den Unterschied in Preis und Leistung. Denken Sie daran: Ein Dach deckt man in der Regel nur einmal im Leben neu. Es lohnt sich also, genau zu vergleichen und mehrere Angebote einzuholen. Schließlich geht es um eine Investition, bei der Qualität und Haltbarkeit über Jahrzehnte entscheiden. Mit der richtigen Wahl – ob Metall oder Ziegel – sorgen Sie dafür, dass Ihr Dach für kommende Generationen schützt und dabei gut aussieht.
Fillbach Dach-Handel GmbH
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