Flachdächer unterliegen erheblichen Beanspruchungen. Zu den Lasten begehbarer Dächer kommen die Lasten von Regen, Schnee und Hagel sowie die Bewegung, Erschütterung und Vibration der Konstruktion hinzu. Zu den thermischen Beanspruchungen zählen extrem starke Temperaturänderungen zwischen Frostkälte im Winter und Wärmeaufbau im Sommer sowie starke Temperaturunterschiede an Schatten-, Schnee- und Pfützenrändern. Damit das Dach diesen Beanspruchungen unbeschadet standhält, müssen die einzelnen Funktionsschichten sorgfältig ausgeführt werden.
Die Unterkonstruktion des Flachdaches ist diejenige Schicht, die das Gebäude nach oben abschließt und die Lasten auf tragende Wände oder Stützen überträgt. Je nach Zweck und Bauweise eines Gebäudes kann die Unterkonstruktion aus Beton, Stahl, Porenbeton, Stahltrapezblech oder aus Holzbauteilen bestehen. Ein Primer stellt die klebende Verbindung zwischen der Unterkonstruktion und den darüberliegenden Schichten in verklebten Dachkonstruktionen her. Bei Unterkonstruktionen aus holzbasierten Materialien wird eine Trennlage verwendet, um die Übertragung von Spannungen auszugleichen. Moderne Ausgleichsmasse, die in großen Rollen erhältlich sind, zeichnen sich durch ihre mechanische Festigkeit und hohe Dehnungsfestigkeit aus. Die Dampfsperre verhindert die Diffusion von Wasserdampf aus der Innenseite in die Dämmung. Je nach Unterkonstruktion stehen unterschiedliche Materialien zur Verfügung.
Die Isolierung hat die Aufgabe, die Raumtemperatur konstant zu halten, d.h. die Aufheizung der Räume im Sommer und die Wärmeverluste im Winter zu minimieren. Der Markt bietet eine Vielzahl von unterschiedlichen Dämmplatten und -matten aus verschiedenen Materialien an. Die thermische Leitfähigkeit der gewählten Isolierung ist entscheidend für den Isolierungseffekt und die erforderliche Materialstärke.
Das Dach wird in mehreren Schichten abgedichtet; es gibt eine Unterscheidung zwischen heißgeklebten und kaltschweißenden Dichtungsbahnen. Der geeignetste Dichtstoff hängt von der Temperaturempfindlichkeit des Unterkonstruktion sowie von der geplanten Nutzung des Flachdaches ab. Wenn später eine Bepflanzung des Daches vorgesehen ist, muss ein wurzelbeständiger Dichtstoff verwendet werden.
Gründächer gelten als ökologisch wertvoll, weil sie den fortschreitenden Versiegelungsprozess der Landschaft durch die zunehmende Bautätigkeit ausgleichen. Sie tragen zur Reinigung der Luft bei, dienen als Regenwasserspeicher und schützen das Dach vor extremen Temperaturen und UV-Strahlung. Darüber hinaus bieten sie auch einen wirklichen Nutzen, da sie das Dach in eine blühende Gartenlandschaft verwandeln können. Hierfür stehen unterschiedliche Substrattiefen zur Verfügung, die mit verschiedenen Pflanzsubstraten gefüllt werden.